PORTFOLIO 8(e)

Lesesteine von Feldern in Franken (e)
Greuth südöstl. Katzwang:
"Lydite und ihre Umwandlungen"



PF 8e-01
Charakteristischer schwarzer Lydit. Das Geröll stammt aus dem Frankenwald und hat vermutlich Silur-Alter. Die starke Durchäderung mit Quarz entstand im Verlauf der variskischen (herzynischen) Gebirgsbildung: im Gestein in Lösung und Diffusion gegangene Kieselsäure ist in die unter Spannung stehenden Bereiche des Gesteins gewandert und als grobkörniger Quarz kristallisiert.

PF 8e-02
Lydite von Greuth, unterschiedlich stark imprägniert. Neben dem stark durchäderten, schwarzen Lydit gibt es noch einen zweiten, helleren Typus (links oben und unten). Diese Stücke zeigen eine parallepipedische Kontur (trapezförmige Umrisse der einzeln Flächen), die mehr oder weniger gut erhalten aus dem Liefergebiet mitgebracht wurde, Ein weiteres Kennzeichen dieser Varietät ist eine ausgeprägte Feinschichtung.


PF 8e-03
Detailansicht eines hellen Lydits mit Feinschichtung


PF 8e-04
Die gleiche Probe von einer anderen Seite: Dieser Lydit-Typus zeigt - hier im Viertel unten links - sehr häufig eine aus sich verschneidenden Kreisen bestehende Struktur. Dieser Effekt könnte möglicherweise auf Rekristallisation während der Diagenese (Umwandlung des Opals der Radiolarieskelette in feinkristallinen Quarz zurückgehen ?). Diese Strukturen sind im Bereich verstärker Imprägnation nicht mehr erkennbar.


PF 8e-05
Gleiche Probe: auf dieser Seite ist an der Oberkante die Imprägnation und Umkristallisation des Lydits zu einem Gemenge aus Chalcedon und feinkristallinem Quarz sehr deutlich zu sehen.


PF 8e-06
Quarzgeäderter Lydit, teilweise in weißen und braunen Chalcedon umgewandelt. Die weißen Chalcedon-Inseln werden zudem von dünnen Säumen aus feinkistallinem Quarz umgrenzt.


PF 8e-07
Ursprünglich heller Lydit, weitgehend zu buntem Chalcedon umgewandelt. Auf der Außenseite (unten) sind wieder die für dieses Gestein charakteristischen Kreisstrukturen zu sehen.


PF 8e-08
Gleiche Probe - hier in dem charakteristischem trapezförmigen Querschnitt.


PF 8e-09
Heller Lydit, mit starker Imprägnation und Umwandlung in Chalcedon/Quarz-Gemenge.


PF 8e-10
Schwarzer Lydit mit Anlösung und Umwandung in Chalcedon/Quarz-Gemenge. In dem umgewandelten Bereich "schwimmen" eckige Lyditfragmente. Andere Lyditfragmente sind bereis vollständig imprägniert und umkistallisert und oft nicht mehr sicher zu indentifizieren.


PF 8e-11
Gleiche Probe, andere Seite: die Umkristallisation des Lydits scheint ohne mechanische Zerbrechung, sondern allein durch Lösung und Umkristallisation abgelaufen zu sein.


PF 8e-12
Kiesel-Brekzie mit Lydtikomponenten: deutlich erkennbar sind die Lydite durch in-situ Prozesse umkistallisiert. Der Pfeil weist auf ein kleineres Lyditbruchstück, an dem diese Umwandung schoh erhebilich fortgeschritten ist. Stärker umgewandelte Lyite sind dann kaum mehr als solche erkennbar


PF 8e-13
Leberstein mit Quarz- und/oder Chalcedon-Komponenten. Der brekzöse Charakter des Gesteins ist in erhebichen Ausmaß nicht Folge einer mechanischen Aufarbeitung, sondern einer Auflösung in kleinere Fragmente. Deutlich zu sehen ist, wie eine größere Komponente ausgehend von der braunen Grundmasse zergliedert wird (rote Pfeile).


PF 8e-14
Gleiche Probe: nur noch als "Geister-Struktur" erkennbare, zu kieseliger "Grundmasse" ungewandelter Einschluss (Mitte, unterer Pfeil). Links darüber ist die Zerteilung einer Komponente erst am Beginn (oberer Pfeil).