PORTFOLIO 8(g)

Lesesteine von Feldern in Franken (g)
Quarzit-Relikte aus kreidezeitlichen Sedimenten:
Kallmünzer



PF 8g-01
Der Zyprianstein ist der größte der auf der Frankenalb noch erhaltenen "Kallmünzer". Diese isoliert auftretenden Blöcke bestehen aus einem kieselig zementierten, kreidezeitlichen Quarz-Sandstein.


PF 8g-02
Der Zyprianstein liegt sicher schon viele Jahrhunderttausende, wenn nicht sogar länger als 1 Millonen Jahre an der Erdoberfläche. In dieser Zeit hat sich unter Einfluß der Verwitterung auf der Oberfläche ein karst-artiges Relief entwickelt.


PF 8g-03
"Opferkessel" werden in der internationalen, englischen Fachsprache "weathering pits" - also "Verwitterungs-Gruben" - genannt. Das wird ihrer Entstehung eindeutig treffender gerecht (Felsblock neben dem Zyprianstein).



PF 8g-04
Die Oberfläche der Kallmünzer ist unterschiedlich entwickelt: Über weite Bereiche werden sie von biomineralischen oder auch nur mineralischen Kruste überzogen. An anderer Stelle ist diese offenbar weggeplatzt, so dass der grobkörnige Sandstein ungeschützt zu sehen ist. (Felsblock neben dem Zyprianstein)


PF 8g-05
Vergrößerter Ausschnitt aus 8g-04: links eine Kruste aus grobem, durchscheinendem Quarz - rechts der freigelegte Sandstein, an dessen Oberfläche die Quarzkörner ein poröses, weniger geschlossenes Gefüge aufweisen. Der Sandstein ist hier nicht (mehr?) fest zementiert, so dass dünne, schuppige Lagen abplatzen können.




PF 8g-06
Ausgeprägte Kruste aus groben, aber zu einem festen Gefüge verbundenen Quarz. Die helle, durchscheinend wirkende Kuste ist gerade dabei, abzuplatzen. Rechts ist der darunter liegende Sandstein freigelegt (Felsblock neben dem Zyprianstein).



PF 8g-07
Der Sandstein der Kallmünzer am und um den Zyprianstein ist ein relativ gleichkörniger Grobsandstein. Die Zementation der Quarzkörner ist nicht geschlossen, sondern nur punktuell an den Kontakten der Körner. So erscheint der Sandstein doch noch porös. Die auf der Oberfläche der Blöcke vielfach entwickelte mineralische Kruste ummantelt das Gestein hingegen relativ geschlossen. Damit wird das Eindringen von Feuchtigkeit erschwert und die Verwitterungsbeständigkeit der Kallmünzer wesentlich erhöht.